Gegen Gewalt

BADEN – Peacecamp engagiert sich an der Badenfahrt.

Das Peacecamp will die Zivilcourage von jungen Leuten fördern, mit einer multimedialen Ausstellung – auch an der Badenfahrt. «Frieden fördern anstatt Gewalt bekämpfen» ist das Motto.

Thomas Gautschi ist Projektleiter des Peacecamp.
BTU
Dorthin gehen, wo die Jungen sind, das ist das Ziel der Peacecamp-Verantwortlichen, denn: «Die Jugendlichen stürmen die Kirchen nicht mehr, wir müssen zu ihnen gehen», sagt Projektleiter Thomas Gautschi von der Reformierten Landeskirche. An der Badenfahrt sind die Jungen, und zwar viele. Darum wird das Peacecamp während 10 Tagen fünf Zelte auf dem Schulhof Pfaffechappe aufschlagen. Fünf so genannte «Trainingspoints» zu den Themen Beziehung, Zufriedenheit, Kommunikation, Umgang mit Frust und Frieden stiften stehen den Jugendlichen zur Verfügung. Zum Tross gehört zudem ein Chillout-Zelt, in dem Jugendliche sich austauschen können. Und auch einen Point zum Thema Religionen gibt es neu, denn: «Die Religion hat ein hohes Konfliktpotenzial unter Jungen», sagt Thomas Gautschi.

Saftbar als Alternative

Der Anstoss für die Peacecamp-Idee kam von ganz oben: Der Ökumenische Rat der Kirchen läutete 1999 eine Dekade gegen die Gewalt ein. Die Reformierte Landeskirche der Schweiz entschied sich, ganz auf die Jugendgewalt-Prävention zu setzen. Seit 2005 ist das Peacecamp auf Tour, eine Zusammenarbeit der Reformierten und der Katholischen Landeskirche Aargau. Und die Erfahrungen sind bisher durchwegs gut, wie Gautschi fast ein wenig überrascht sagt. Die christliche Botschaft komme in dieser jugendgerechten Verpackung sehr gut bei den Jugendlichen an. In den Gesprächen mit den Jungen bekäme man einen tiefen Einblick. «Es ist verrückt, was Jugendliche heute so an Gewalt erleben.» Auch für Gautschi ist unbestritten: Alkohol und Jugendgewalt haben einen Zusammenhang. Darum betreibt das Peacecamp an der Badenfahrt eine Saftbar.

Das Peacecamp an der Badenfahrt stellte die Organisatoren vor neue organisatorische Herausforderungen. 50 bis 60 Leute helfen mit bei Aufbau und Betrieb des Camps. Das sind viel mehr als bei den vorhergehenden Camps. «Vor allem haben wir noch nie ein Peacecamp während 10 Tagen betrieben», sagt Gautschi. Viele der Helfer kommen aus den regionalen Jugendzentren. «Die haben alle während der Badenfahrt geschlossen», sagt Gautschi. Ohne diese Unterstützung und die finanzielle Hilfe des Lotteriefonds und der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus wäre die Durchführung schwierig.

Benno Tuchschmid

 

Aus der Aargauer Zeitung vom 18. Juli 2007.
Weitere Infos unter www.azonline.ch.

Website von filmreif.ch | Juli 2007 | www.peacecamp-mobil.ch